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Bordone-Saal-Sitzbank

Wie aktuell kann ein alter Meister sein? Wie nahe kann er Jahre nach seinem Tod Gedanken und Gefühle berühren? Thomas Bernhard hebt sich auch nach seinem Tod aus der Masse heraus. Sprache und Form, Ideen und Gedanken behalten ihre Aktualität. Nichts ist gealtert – dafür alles meisterlich gereift.

Thomas Bernhard: „Alte Meister“, Roman, 311 Seiten, 1985.   Lies mehr …

Diabolus ex machina

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Gothic Horror oder Reminiszenz aus Spanien? Javier Marquez Sanchez holt die B-Movies von Hammer aus der Kiste und näht sich einen Roman daraus.

Javier Marquez Sanchez: „Das Fest des Monsieur Orphée“, übersetzt von Luis Ruby, Walde+Graf, 401 S. Lies mehr …

Die Rache der Baumeister I

 

Seit Stoker, Shelley, Poe und Radcliffe weiß die Literatur um die stimmungsvolle Atmosphäre der „gothic novel“. Der Prager Milos Urban nimmt sich der gothischen Seite seiner Heimatstadt an und macht jene zur Protagonistin eines modernen Schauerromans und scheitert.

Milos Urban: „Die Rache der Baumeister“, Roman, übersetzt Wolfgang Hildesheimer, 2001.

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Und wo sollen wir Sie ausstreuen?

„Nirgendwo“, sagte sie. „Ich will den Leuten nicht die Blumen in ihren Gärten besudeln“.

Mariusz Szczygiel: „Gottland. Reportagen“, Deutsch von Esther Kinsky, 2006, 271 Seiten. Lies mehr …

Wie geht’s der Zimtschnecke?

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„Vielleicht beginnen wir mit der scheinbar einfachen Frage: Was ist Geschichte? Fällt Ihnen dazu etwas ein, Webster?“

„Geschichte ist die Summe der Lügen der Sieger“, antwortete ich etwas zu rasch.

„Ja, ich habe befürchtet, dass Sie das sagen würden. Nun gut, solange Sie im Auge behalten, dass sie auch die Summe der Selbsttäuschungen der Besiegten ist.“

 Julian Barnes: „Vom Ende einer Geschichte“, Deutsch von Getraude Krüger, 2011 

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Im Tierreich kommt man sonntags nicht zum Kaffeetrinken vorbei

„Nicht der Verfall würde diesen Ort heimsuchen, sondern die totale Verwilderung. Eine wuchernde Eingemeindung, eine friedliche Revolution. Blühende Landschaften.“

Judit Schalansky: „Der Hals der Giraffe“, Suhrkamp, 2011 

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Auf meine neue, herzliche Art

„Sie benutzt das Wort ›Untergrund‹ ohne jedes Augenzwinkern, wie mir scheint. Zuerst will ich nachfragen, was genau es mit dieser Partyreihe auf sich hat, aber eigentlich erschließt es sich ja von selbst: Es hat ziemlich sicher etwas mit weniger guten Rauschmitteln und mit einer eingeschränkten Getränkeauswahl zu tun, vielleicht auch mit blauer, unvorteilhafter Beleuchtung.“

Leif Randt: Schimmernder Dunst über Coby County, BerlinVerlag 2011

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Über die Krankheit weißt du nicht viel. Sie ist tödlich, das reicht

„Hochsommer, in Friendship ist alles still. Die Männer bestellen die flimmernden Felder. Kinder streifen durch die Wälder, waten in den Bächen, planschen in den kühlen Teichen. In der Stadt verweilen die Frauen in der Schwüle des Hutgeschäfts, beugen sich über Stoffballen oder Fässer voll klumpigem Mehl.“

Stewart O’Nan: „Das Glück der Anderen“, übersetzt von Thomas Gunkel, rororo, 2003.

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Wie blutig die Herde war

„Wir waren auf unserem Weg nach Muczne einer alten Karte gefolgt, in der Lemken- und Bojkendörfer noch mit allen Kapellen, Mühlen, Waldbahnen und Wegkreuzen aufschienen, hatten uns dabei aber offensichtlich an einer verschwundenen Straße orientiert und waren so auf einen Feldweg und schließlich in den Morast vor jenem Gehöft geraten, das in der vergangenen Nacht von den Wölfen heimgesucht worden war.“

Christoph Ransmayr & Martin Pollack: „Der Wolfsjäger. Drei polnische Duette“, S. Fischer, Frankfurt am Main 2011.

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Bill Gates und Steve Jobs unterhalten sich über die Zukunft der Informatik

„Jeff Koons hatte sich gerade von seinem Sitz erhoben und voller Begeisterung die Arme ausgestreckt. Ihm gegenüber saß Damien Hirst leicht in sich zusammengesunken auf einem weißen Ledersofa, das zum Teil mit Seidenstoff bedeckt war.“

Michel Houellebecq: „Karte und Gebiet“, aus dem Französischen von Uli Wittman, Dumont, Köln 2011

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